Prospektionen
und Gutachten

Archäologische Fachgutachten für Ihre Bauplanung

Im Vorfeld geplanter Bauprojekte bieten wir Ihnen volle Transparenz und umfassende Informationen zu notwendigen archäologischen Untersuchungen. Mit Hilfe unserer Fachgutachten sind wir in der Lage, den Bedarf anstehender archäologischer und denkmalpflegerischer Arbeiten abzuschätzen und die Planungssicherheit für Ihr Bauvorhaben zu optimieren.

Bei der Errichtung von Wohn- und Gewerbebauten, Windkraft- und Solaranlagen, aber auch bei landwirtschaftlichen Betrieben oder linearen Großprojekten wie Kabeltrassen wird immer wieder in Bodendenkmäler eingegriffen. Mittels Begutachtung des Baugrundes, Einsicht in die Ortsakten der Denkmalbehörden, Auswertung von Luftbildern, LiDAR-Scans, historischen Kartenwerken und Archiven sowie Geländebegehungen, Oberflächensurveys und geomagnetischen Prospektion können Risiken eingeschätzt werden. Daraus können in Absprache mit den Denkmalfachbehörden angemessene Folgemaßnahmen, wie Sondageschnitte oder Bodenabtrag, ermittelt werden.

Die auf Basis der Prospektionsergebnisse erstellten Gutachten erfüllen somit auch die Anforderungen für die von Denkmalbehörden im Vorfeld verschiedener Baumaßnahmen geforderten archäologischen Fachgutachten (auch: Denkmalfachlicher Beitrag), beispielsweise bei Windenergieanlagen im Rahmen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG).

Oberflächensurvey für Fachgutachten | © SPAU GmbH

Leistungen

Geländebegehung mit Daten der Geomagnetik | © SPAU GmbH

Unsere unabhängigen Fachgutachten basieren in der Regel auf einer oder mehreren der oben genannten Einzelleistungen. Welche Untersuchungsmethoden für das Gutachten herangezogen werden, hängt im Wesentlichen vom Zweck der Begutachtung ab.

So werden beispielsweise in denkmalfachlichen Gutachten im Rahmen hessischer Windpark-Genehmigungsverfahren grundsätzlich die Erstellung und Auswertung von digitalen Geländemodellen, Archivrecherchen und Geländebegehungen angewendet und je Auflage der Denkmalbehörden darüber hinaus geomagnetische Prospektionen und systematische Oberflächensurveys integriert.

Für die Risikoeinschätzung oder als Voruntersuchung für die Spezifizierung der behördlichen Auflagen bei der Erschließung neuer Baugebiete enthalten die Fachgutachten insbesondere die Auswertung von Luftbildern sowie eine Aufarbeitung der Nutzungs- und Bebauungsentwicklung anhand historischer Karten und Archiveinträge.

Darüber hinaus können Fachgutachten für sehr unterschiedliche und spezifische Fragestellungen erarbeitet werden. Die jeweiligen Erfordernisse und zu verwendenden Methoden im Rahmen von Genehmigungsverfahren stimmen wir für Sie gerne mit den Denkmalbehörden ab und stellen für Sie ein passendes Fachgutachten zusammen.

Im Rahmen großer linearer Projekte wie Strom- oder Gastrassen sind heutzutage bereits während der Planungsarbeiten vielfache Belange (Denkmalschutz, Umweltschutz, Bodenschutz, usw.) zu berücksichtigen. Die SPAU GmbH besitzt mehrjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Netzbetreibern, -entwicklern und -planern, die eine Betreuung des gesamten Denkmalschutz-Spektrums in allen Phasen überregionaler Trassenprojekte umfasst. In der Regel wird bereits zu Beginn der Planungsarbeiten eine Desktopstudie erstellt, in der mittels der Kombination der oben genannten Methoden ein Fundstellenkatalog mit zugehöriger Kartierung von Denkmal- und Verdachtsflächen sowie eine Konflikteinschätzung mit der Trassenplanung erfolgt.

Im weiteren Verlauf werden daraus, immer in Abstimmung mit Vorhabenträgern und Denkmalbehörden, notwendige Flächen für nicht-invasive und invasive Prospektionen ermittelt, im Detail geplant, vorbereitet und durchgeführt. Dazu gehört auch die Zuarbeit für verschiedene Genehmigungsverfahren dieser Arbeiten. Dies kann zum einen Kartierungen für Wegerechtsanträge, Fundstellen- und Methodeninformationen für Bauanträge oder denkmalschutzrechtliche Anträge umfassen. Zum anderen gehört auch die Erarbeitung der Unterlagen zum Denkmalschutz für Anträge im Rahmen des „Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz“ (NABEG) zum Leistungsspektrum.

Der Umfang dieser Leistungen kann individuell an die Erfordernisse angepasst werden. In jedem Fall profitieren Sie von unseren Erfahrungen mit vorherigen Großprojekten und unserer engen Abstimmung mit Vorhabenträgern und Behörden, um Antragsverfahren durch unsere Vorarbeiten im Bereich der Denkmalschutzbestimmungen möglichst reibungslos durchzuführen. Darüber hinaus wird durch unsere stetige Mitarbeit im Planungsprozess bereits frühzeitig auf eine konfliktarme und damit auch risikoarme Trassenführung hingearbeitet.

Geomagnetische Prospektionen ermöglichen es Flächen zerstörungsfrei auf ihre archäologische Relevanz hin zu untersuchen und eine Voreinschätzung eines möglichen Befundaufkommens zu treffen.

Die geomagnetischen Untersuchungen dienen dazu Anomalien im Erdmagnetfeld, welche sich durch magnetische Störkörper ergeben, zu messen. Diese Störungen können sowohl natürlicher Art sein (z. B. ehemaliges Bachbett/Flusslauf, Schwemmlandzone, geologische Störungen, etc.), als auch anthropogen verursacht worden sein (Gruben, Gräben, Feuerstellen, allgemeine Bodeneingriffe, etc.). Die Messungen werden mit GPS-gestützten Fluxgate-Magnetometern der Firma Sensys (handgeführtes Magneto DLM 5Kanal und quadgeführtes MXV4 8Kanal) durchgeführt.

Im Gelände werden durchgängige Messdaten erhoben, die Ihnen als ungefilterte Rohdaten zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren erfolgt im Zuge unserer Nachbereitung eine Filterung der Daten (bspw. zum Sondenabgleich) und die Erstellung von georeferenzierten Graustufenbildern verschiedener Messwertbereiche. Diese werden Ihnen ebenso übergeben, wie ein Abschlussbericht zum Prospektionsverfahren, den Messergebnissen und deren archäologischer Interpretation.

Durch die Begehung von Ackerflächen, die Sammlung dort obertägig angetroffenen Fundmaterials und dessen Kartierung, werden vielfach archäologische Fundstellen aufgedeckt.

Unsere Leistung beinhaltet die Abstimmung der Rahmenbedingungen eines Surveys mit den Denkmalbehörden, die Vorbereitung und Durchführung der Feldarbeiten sowie eine Auswertung inklusive Fundansprache und -kartierung und abschließender Interpretation der Ergebnisse. Die Erstversorgung und Inventarisierung von Fundmaterial erfolgt durch die hausinterne Restaurierungswerkstatt.

Die Art und Weise der Begehung kann in ihrem Umfang und der Komplexität stark variieren. So kann das Ablaufen einer Ackerfläche und die Sammlung von Fundmaterial bspw. sehr zügig durchgeführt werden und Erkenntnisse über das grundsätzliche Vorhandensein einer möglichen Fundstelle sowie deren ungefähren Datierung liefern. Aussagekräftiger sind dagegen systematisch angelegte Surveys, bei denen die Untersuchungsfläche in einzelne Sektoren (bspw. in Form von Streifen oder Quadraten) eingeteilt und untersucht wird. Dadurch wird sichergestellt, dass tatsächlich auch die gesamte Oberfläche eines Ackers überprüft wurde und aufgefundenes Material kann zudem durch Zuweisung zum jeweiligen Sektor (oder durch eine noch genauere Einzelfundeinmessung) Aussagen über die Lage und Ausdehnung einer archäologischen Fundstelle liefern. Darüber hinaus können vergleichbare Untersuchungen auch mithilfe eines Metalldetektors durchgeführt werden. Dieser kommt in der Regel zum Einsatz, wenn aufgrund der zu erwartenden Zeitstellung auf Verdachtsflächen mit Metallfunden gerechnet werden kann. Zumeist wird diese Begehung ebenfalls systematisch, jedoch auf kleineren Arealen durchgeführt.

In welcher Form solche Surveys getätigt werden, hängt dementsprechend von der Fragestellung der Untersuchung oder den Vorgaben der Denkmalbehörden ab.

Eine etwas andere Variante stellt die Geländebegehung dar. Diese bezieht sich auf die Untersuchung von Waldgebieten. Dafür werden zunächst anhand von digitalen Geländemodellen Anomalien kartiert, die möglicherweise auf archäologische Befunde zurückzuführen sind. Diese Kartierung wird in ein Handheld-GPS übertragen und die Anomalien werden so gezielt im Gelände aufgesucht, auf Ihren Ursprung hin überprüft und im Bedarfsfall durch Fotos und Beschreibungen dokumentiert.
Diese Leistung stellt einen Kernbestandteil der meisten Fachgutachten, insbesondere für Windkraftprojekte, dar und die Ergebnisse werden in die Bewertungen und die endgültige Gutachtenerstellung einbezogen.

Auf Basis der Rohdaten von Airborne Laserscan-Vermessungen (LiDAR) werden digitale Geländemodelle des Untersuchungsgebietes errechnet.
Diese werden durch ArchäologInnen auf Anomalien überprüft, die auf archäologische Befunde zurückgehen könnten. Diese Vorauswertung wird durch eine Sichtung der Anomalien im Gelände (siehe Geländebegehungen) überprüft und die Ergebnisse werden dokumentiert und in einem Gutachten zusammengeführt.

Je nach Einsatzzweck kann die Erstellung und Auswertung von Geländemodellen als alleinstehende Leistung oder in verschiedenen Kombinationen mit anderen Methoden angeboten werden.

Die LiDAR-Rohdaten werden in aller Regel durch die Landesvermessungsämter bereitgestellt und die Genauigkeit der errechneten Geländemodelle hängt stark von den zur Verfügung stehenden Rohdaten ab, beträgt jedoch in der Regel 0,5 m.
Für die Auswahl der benötigten Modelle und Filterverfahren wird auf die Vorgaben des „Airborne Laser Scanning Raster Data Visualization. A Guide to Good Practice“ zurückgegriffen.

Grundsätzlich werden immer mindestens vier Schummerungskarten aus den LiDAR Messdaten berechnet, die die üblichen Beleuchtungsrichtungen von Nordwesten (315°), Nordosten (45°), Südosten (135°) und Südwesten (225°) mit einem Sonneneinfallswinkel von 45° abdecken. Je nach Geländesituation kommen ggf. weitere Beleuchtungsrichtungen oder Sonneneinfallswinkel hinzu. Zur besseren Sichtbarkeit bestimmter, archäologisch relevanter, Anomalien, werden darüber hinaus verschiedene Filter verwendet. Deren Auswahl erfolgt gemäß dem erwähnten Guide to Good Practice auf Basis der vorherrschenden Geländesituation, sodass durch eine Kombination der verschiedenen Schummerungskarten und Filter eine bestmögliche Sichtbarkeit verschiedener Anomalietypen gewährleistet werden kann.

Historische Bodeneingriffe können in bestimmten Fällen in Luftaufnahmen, unter anderem aufgrund von Unebenheiten im Relief, veränderten Farben des Bodens oder unterschiedlicher Ausprägung des Bewuchses, sichtbar werden. Unter günstigen Bedingungen ist es daher möglich durch solche Luftaufnahmen archäologische Befunde festzustellen, die vom Boden aus häufig schwer bis gar nicht erkennbar sind. Häufig handelt es sich dabei um großflächige lineare oder radiale Strukturen, beispielsweise ehemalige Wall- oder Grabenwerke, im Boden verborgene Mauerfundamente oder historische Flurrelikte.

Verfügbare Luftbilder und Satellitenaufnahmen von Vermessungsämtern sowie frei zugänglichen Quellen (bspw. GoogleEarth, ZoomEarth) werden daher durch ArchäologInnen auf so genannte Schatten-, Boden- oder Bewuchsmerkmale hin überprüft. Diese Prospektionsmöglichkeit wird in unseren Leistungen zumeist ergänzend zu anderen Methoden verwendet und die Ergebnisse werden in die jeweiligen Gutachten integriert.

Eine erste Informationsquelle zur Beurteilung einer Untersuchungsfläche auf archäologische Relevanz sind bereits bekannte Fundstellen im Untersuchungsbereich oder dessen unmittelbarem Umfeld. Es kann sich dabei um bereits bei den Denkmalbehörden katalogisierte Fundstellen, aber auch um Informationen aus Archivquellen wie Urkunden, historischen Kartenwerken und dergleichen handeln.

Im Rahmen unserer Recherchen werden daher in jedem Fall die Ortsakten der jeweiligen Denkmalbehörde auf bekannte Fundstellen überprüft. Hinzu kommen Recherchen in Archivportalen (in Hessen bspw. LAGIS und Arcinsys) und weiterführender Sekundärliteratur, um so die Kenntnisse über das Untersuchungsgebiet zu erweitern. Dazu gehört ebenso die Überprüfung historischer Karten, bspw. Landesaufnahmen oder topographischer Karten, die Hinweise auf eine Landnutzungs- und Bebauungsentwicklung liefern können.

Neben den genannten Verfahren können auch weiterführende Analysen mittels eines geographischen Informationssystems zusätzliche Erkenntnisse liefern. Dazu gehören unter anderem eine Landschaftsanalyse zur Ermittlung von siedlungsgünstigen Lagen, Sichtbarkeitsanalysen und vieles mehr. Diese Verfahren werden häufig in der Forschung verwendet, können jedoch in verschiedenen Situationen als zusätzliches Hilfsmittel gewinnbringend für die Einschätzung potentieller Fundstellen eingesetzt werden. Diese Leistungen werden individuell im Rahmen von Gutachten oder für wissenschaftliche Untersuchungen angeboten und in das Gesamtprojekt integriert.

Auswertung der Geomagnetikdaten | © SPAU GmbH

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