Archäozoologie

Archäozoologie: Tierische Überreste als Quelle historischer Erkenntnisse

Archäozoologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen (prä-)historischen Menschen und der Tierwelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung von tierischen Überresten mit dem Ziel, Informationen über die Lebensumstände historischer Bevölkerungsgruppen und deren Umwelt zu erhalten. Wir sind spezialisiert auf die archäozoologische Analyse von Säugetieren.

Pferdeskelett | © SPAU GmbH
Tierschädel in einem Brunnen | © SPAU GmbH

Archäozoologische Themen:

Ernährungsgewohnheiten

Lokale Tierhaltung sowie Verarbeitung der primären (Fleisch) und sekundären (z. B. Milch) Produkte

Verwendung tierischer Rohstoffe für handwerkliche Arbeiten (z. B. Wolle, Leder) und angewandte handwerkliche Techniken

Jagdstrategien (Saisonalität, Sterbealter)

Vorhandenes Artenspektrum (Wildtiere, domestizierte Arten)

Informationen über lokale/regionale Umweltbedingungen und Klimaveränderungen (anhand von Verbreitungsräumen und ökologischen Bedürfnissen verschiedener Tierarten)

Ökonomische Verhältnisse der Bevölkerung und soziale Hierarchien

Kulturhistorische Aspekte (z. B. religiöse Vorstellungen, Rituale)

Tiere als Krankheitsüberträger

Taphonomische Prozesse (Störung durch Tierfraß und Umwelteinflüsse)

Schädel eines Rothirschs | © SPAU GmbH

Eine archäozoologische Untersuchung von Säugetieren erfolgt anhand von Knochen, Zähnen, Horn oder Geweih. Die vorliegenden Skelettelemente werden taxonomisch identifiziert, alters- und geschlechtsbestimmt, auf Pathologien, taphonomische Prozesse (z. B. Tierfraßspuren) und vom Menschen verursachte Veränderungen (z. B. Schnittspuren) untersucht. Die Ergebnisse werden anschließend dokumentiert und kontextualisiert.

Oben: Metatarsus (Mittelfußknochen) eines ausgewachsenen Rinds; Unten: Metatarsus eines Jungtiers | © SPAU GmbH
Radiusfragment (Speiche) mit Hackspuren | © SPAU GmbH

Erheben der Primärdaten sowie Erstellung eines detaillierten Katalogs:

Anatomische Zuordnung der Knochen

Taxonomische Identifizierung

Altersbestimmung

Geschlechtsbestimmung

Erfassung osteometrischer Daten

Befundung von taphonomischen Veränderungen, Bearbeitungsspuren und Pathologien Auswertung und Fotodokumentation

Auswertung und Erstellung eines Kurzberichts:

Minimum number of individuals (MNI) / Number of Identified Specimens (NISP)

Quantitative Auswertung (Art, Skelettelement etc.)

Altersprofile

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